Die Mawlid-Nacht

Verehrte Muslime!

In der Nacht vom Mittwoch, dem 3. September 2025, auf den Donnerstag ist der Jahrestag, an dem unser Prophet (s.a.w.) die Welt mit seiner Ankunft beehrte. Unsere Hutbe handelt daher von der Mawlid-Nacht, der Geburtsnacht unseres Propheten.

Unser Prophet (s.a.w.) wurde als Barmherzigkeit für die Welten gesandt. Er war der erste Prophet in der Welt der Seelen und der letzte Prophet in der physischen Welt.

Abū Hurayra (r.a.) überlieferte Folgendes: (Die edlen Sahābīs) fragten (unseren Propheten): „O Gesandter Allahs! Wann wurdest du zum Propheten berufen?“ Er (s.a.w.) antwortete: „Als Ādam (a.s.) noch zwischen Seele und Körper war.“ (At-Tirmidhī, 3609) Damit meint er: „Ich war bereits ein Prophet in der Welt der Seelen, noch bevor Hazrat Ādam seine Seele erhielt.“

Allah Taʿālā schloss sogar einen Bund mit Seinen Propheten, wie es in der Sure Āl-Imrān, Ayat 81, erwähnt wird: „Und als Allah das Gelübde der Propheten entgegennahm: Was immer ich euch an Büchern und Weisheit gegeben habe, (wenn) dann ein Gesandter zu euch kommt, der das bestätigt, was bei euch ist, dann glaubt an ihn und unterstützt ihn.“

 Ali (karramallāhu wadschhah) sagte bezüglich des hier erwähnten Gesandten: „Allah Ta’ālā nahm von Ādam (a.s.) und allen anderen Propheten, die nach ihm kamen, das folgende Versprechen ab: ‚Wenn der Gesandte Muhammad zu euren Lebzeiten gesandt wird, dann müsst ihr an ihn glauben und ihn unterstützen.‘“ (Al-Ālūsī, Sure Āl-Imrān, 3:81)

Nach einer Überlieferung sah Ādam (a.s.) die Inschrift „Muhammadun Rasūlullāh“, „Muhammad ist Allahs Gesandter“, auf den Säulen des göttlichen Thrones. Als er aus dem Paradies herausgebracht wurde, bat er um Muhammad (a.s.)‘s willen um Vergebung, und sein Gebet wurde erhört.“ (Al- Ālūsī, Al-Baqara, 2:37)

ʿĪsā (a.s.) hat seinem Volk die Ankunft unseres Propheten angekündigt. Diese Tatsache wird in der Sure as-Saff, Ayat 6, wie folgt beschrieben: „Und als ʿĪsā, der Sohn Maryams, sagte: ‚O Kinder Israels, wahrlich, ich bin der Gesandte Allahs zu euch, der das bestätigt, was vor mir in der Thora gewesen ist, und Überbringer der frohen Botschaft des Gesandten, der nach mir kommen wird. Sein Name ist Ahmad.‘ Als er nun mit den deutlichen Zeichen zu ihnen kam, sagten sie: ‚Das ist eine offenkundige Zauberei.‘“

Unser Prophet (s.a.w.) sagte in einem edlen Hadith: „Ich bin das Gebet meines Ahnen Ibrāhīm, die frohe Botschaft von Hz. ʿĪsā und der Traum meiner Mutter.“ (Ibn Hibbān, Sahīh, 6404)

Liebe Muslime!

Nach Hz. ʿĪsā gab es sechs Jahrhunderte lang keinen Propheten mehr. Die Menschen, die vom Licht der Offenbarung beraubt waren, folgten ihren niederen Trieben. Es entstanden Ordnungen, in denen die Gerechten machtlos waren und die Starken sich im Recht sahen. Alle Arten von Übel wie das Töten, die Ungerechtigkeit, Grausamkeit und Verrat waren an der Tagesordnung. Die Ankunft des Propheten der Endzeit, wurde von allen vernünftigen Menschen erwartet. Auch die Zeichen deuteten darauf hin, dass sein Erscheinen nahe war.

In der Morgendämmerung der zwölften Nacht des Monats Rabīʿ al-Awwal im Jahr 571 nach der Zeitrechnung erschien dieses Licht am Horizont von Mekka, während sich sein Großvater Abdulmuttalib in der heiligen Kaaba befand. Plötzlich sah er, wie die Götzenbilder in der Kaaba zu Boden fielen, als würden sie sich niederwerfen. Die Hebamme Schifā berichtete, dass während der Geburt die ganze Erde von Osten bis Westen mit Licht erfüllt gewesen sei. Fātima berichtete, dass das Haus, in dem unser Prophet geboren wurde, mit Licht erfüllt war und sich die Sterne über ihnen neigten, als ob sie auf die Erde fallen würden.

In dieser Nacht wurden auf der Erde viele weitere wundersame Ereignisse beobachtet. Die Schriftgelehrten, die Kenner der himmlischen Bücher, sagten, dass diese Ereignisse die Geburt des Propheten der Endzeit ankündigten. Ich möchte meine Hutbe mit einem edlen Ayat beenden, der den Meister der Welten lobt: „Wahrlich, ein Gesandter aus eurer Mitte ist zu euch gekommen. Es ist für ihn bedrückend, wenn ihr in Bedrängnis seid; er setzt sich eifrig für euch ein und ist mit den Gläubigen überaus gütig und barmherzig.” (Sure at-Tawba, 9:128)