Die drei gesegneten Monate und die Ragha’ib-Nacht
27. Aralık 2024
Verehrte Muslime! Am Mittwoch, dem 1. Januar 2025, begehen wir den ersten Tag des heiligen Monats Radschab. Er ist der erste der drei gesegneten Monate, die wir mit Sehnsucht und Begeisterung erwarten. Daher handet unsere heutige Hutbe von diesen drei Monaten und der Ragha’ib-Nacht.
In der Landwirtschaft und im Handel gibt es Zeiten, in denen der Verdienst eines Monats dem eines Jahres entspricht. Wer sich dessen bewusst ist, verpasst diese Zeiten nicht. Dasselbe gilt für die Ibādāt, die gottesdienst-lichen Handlungen. Die sogenannten drei Monate Radschab, Schaban und Ramadan, sind Zeiten großer spiritueller Verdienste. Es ist notwendig, in diesen Monaten fleißig zu sein und nicht nachlässig.
Wer nach dem Paradies und dem Antlitz Allahs strebt, muss in diesen Monaten wachsam sein. In einem von Ibn Abbas (r.a.) überlieferten Hadith Scharīf heißt es: „Radschab ist der Monat Allahs, Schaban ist mein Monat und Ramadan ist der Monat meiner Umma.” (Fayd al-qadīr, Hadtihnr. 4411)
Im Radschab, dem ersten dieser Monate, gibt es zwei gesegnete Nächte. Die erste ist die Ragha’ib-Nacht, die den ersten Donnerstag des Radschab mit dem Freitag verbindet. Die zweite ist die Miradsch-Nacht, die 27. Nacht des gesegneten Radschab.
Die Barā’a-Nacht, die mit der 15. Nacht des gesegneten Schaban zusammenfällt, und die Qadr-Nacht im gesegneten Ramadan verleihen diesen Monaten einen zusätzlichen Wert.
Im Monat Radschab sollte man oft die 112. Sure al-Ichlas rezitieren, die allein vom Wesen Allahs spricht. Eines Tages fragte unser Prophet (s.a.w.) seine Sahabis: „Wer von euch ist nicht fähig, ein Drittel des heiligen Korans in einer Nacht zu rezitieren?” Die Sahabis sagten: „Wie kann man ein Drittel des Korans (in einer Nacht) rezitieren?” Da antwortete unser Prophet: „Die Sure ‚Qul huwallāhu ahad’ entspricht einem Drittel des Korans.” (Muslim, Salāt al-musāfirīn 314)
In diesem Monat sollte man es nicht versäumen, die Kalimat at-tawhid, also das Einheitsbekenntnis „Lā ilāha illallāh” zu rezitieren und Istighfar (Bitten um Vergebung) und Salawat (Segensgrüße für unseren Propheten) zu sprechen.
Um für den Ramadan, der der gesegnetste dieser drei Monate ist, bewusster und besser vorbereitet zu sein, sollte man die Ibāda (Anbetung) im Radschab und Schaban nicht vernachlässigen. Denn die Freunde Allahs sagen: „Radschab ist der Monat der Aussaat, Schaban ist der Monat der Bewässerung und Ramadan ist der Monat der Ernte.” Man sollte in den Monaten Radschab und Schaban fasten, zumindest jeweils drei Tage am Anfang, in der Mitte und am Ende, um den Verdienst eines Monats zu erhalten.
Liebe Muslime! Nächste Woche, in der Nacht von Donnerstag, dem 2. Januar 2025, auf Freitag ist Ragha’ib-Nacht. Dies ist die Nacht, in der unsere Mutter Hz. Āmina erkannte, dass sie mit unserem Propheten Muhammed Mustafa (s.a.w.), der als Barmherzigkeit zu den Welten gesandt wurde, schwanger war. Da diese Nacht von den Engeln sehr begehrt und herbeigesehnt wird, wird sie Ragha’ib (Wünsche) genannt. Auch in unserer Moschee wird anlässlich dieser gesegneten Nacht ein Programm stattfinden.
Verehrte Muslime! Das Zusammentreffen des neuen Jahres 2025 mit dem ersten Tag des gesegneten Redscheb ist für uns Muslime ein gute Gelegenheit und ein göttliches Zeichen, um uns an diesen Tagen der Anbetung zuzuwenden. Wir sollten diese gesegneten Tage nicht mit einer Handlung einleiten, die als Auflehnung gegen Allah Ta’ala verstanden wird. Im Gegenteil, wir sollten uns noch mehr der Ibāda zuwenden und versuchen, dankbar dafür zu sein, dass wir mit dem Islam gesegnet worden sind. Iman (Glaube) und Kufr (Verleugnung) sowie Rebellion und Gehorsam sind zwei Gegensätze. Diese beiden Gegensätze können nicht nebeneinander bestehen, wie es am besten in der folgenden Āya erklärt wird: „Allah hat keinem Mann zwei Herzen in seinem Inneren gemacht...” (al-Ahzāb, 33:4)
Der Weg, den es zu gehen gilt, ist derjenige, der das in der edlen Āya genannte Ziel anstrebt. Darin heißt es: „Und wetteifert nach der Vergebung eures Herrn und nach einem Garten, dessen Breite, der der Himmel und der Erde entspricht, der für die Gottesfürchtigen bereitet ist.” (Āl-Imrān, 3:133)
Das Paradies kann nicht auf dem Weg in die Hölle erreicht werden.