Die Bedeutung der Gesundheit im Islam
15. Aralık 2023
02. Dschumadal-Achira 1445Verehrte Muslime!
Unsere Hutbe handelt von der Bedeutung der Gesundheit im Islam.
Eine der unzähligen Gaben Allah Te’alas ist die Gesundheit, die er uns beschert hat. Es ist notwendig, die Bedeutung dieser Gabe zu verstehen und dafür dankbar zu sein.
Der Islam misst sowohl dem körperlichen als auch dem geistigen Wohlbefinden der Menschen höchste Bedeutung bei. Daher hat der Schutz der Gesundheit vor Krankheit (höchste) Prioriät. Somit kommt der Präventivmedizin eine hohe Bedeutung zu.
Alle Dinge, die in unserer Religion haram sind, schaden sowohl der körperlichen als auch der geistigen Gesundheit. In den Dingen hingegen, die helal sind, gibt es verschiedene Nutzen. In der Sure al-A’raf, 7:157, heißt es hierzu: „(Der Gesandte) erklärt ihnen die guten Dinge für helal (erlaubt) und die schlechten Dinge für haram (verboten).”
Der Schutz der Gesundheit wird in einem Hadis Scherif folgendermaßen betont: „Es gibt zwei Gaben, in denen sich viele der Menschen täuschen: Gesundheit und Freizeit.” (Buchari, Riqaq, 1 (6412))
Der Gelehrte Hazret Ebu’l-Fâruk Silistrevi sagte: „Der Schutz des Körpers, die Sorge um seine Gesundheit und ihre Bewahrung gehören zu akdem-i feraiz, das heißt zu den vorrangigsten Pflichten.” (Mektuplar Risalesi, S. 1 29)
Die erste Bedingung der Gesundheit ist Sauberkeit. Bei der Betrachung der islamischen Quellen sehen wir, dass das erste Kapitel der Fiqh-Werke Sauberkeit ist. Einer Person ohne rituelle Waschung (Wudu, Abdest) wird befohlen, fünfmal am Tag die Körperteile, die mit der Außenwelt in Berührung kommen, zu waschen. Sowohl vor als auch nach den Mahlzeiten sowie nach dem Toilettengang ist es eine Sunna im Islam, die Hände zu waschen. Das Reinigen der Zähne mit dem Miswak bei jeder rituellen Waschung, das Schneiden der Nägel, das Waschen und Kämmen der Haare, das Sauberhalten der Kleidung, der Häuser, der Straßen, der Städte, der Flüsse und der Wasserquellen werden durch Ayets und Hadise empfohlen und haben ihren Platz in den Fiqh-Büchern eingenommen.
So soll erstens, ein Muslim seine Wohnung nicht mit den Straßenschuhen betreten und dafür sorgen, dass Keime von der Straße nicht ins Haus gelangen. Darüber hinaus soll er auf die Körperpflege und auf die Sauberkeit der Umwelt achten.
Zweitens, auch in unserer Religion gibt es betimmte Grundsätze wie Quarantänemaßnahmen zum Schutz vor ansteckenden Krankheiten und Hygienemaßnahmen für Patienten. Unser Prophet (s.a.w.) sprach:
„Wen ihr zu Hören bekommt, dass an einem Ort (eine ansteckende Krankheit wie) die Pest vorhanden ist, dann betretet ihn nicht. Wenn sie jedoch an einem Ort ausbricht, in der ihr zugegen seid, so verlässt ihn nicht.”, (Buchari, Tib, 30 (5728))
Drittens, Fleisch von verendeten Tieren, Blut, Schweinefleisch, Drogen und Alkohol wurden unter anderem verboten, um Krankheiten durch Nahrungsaufnahme vorzubeugen. Dagegen werden gesundheitsfördernde Lebensmittel empfohlen. Nichtsdestotrotz ist es eine Sunna, zu essen, wenn man hunger hat und aufzustehen, bevor man satt ist. Es ist verpönt (mekruh) sich vollzustopfen.
Viertens, unislamische Handlungen wie außereheliche und gleichgeschlechtliche Beziehungen wurden unter anderem verboten, um Krankheiten durch Geschlechtsverkehr einzudämmen. Es wird befohlen, keinen geschlechtlichen Kontakt mit Frauen während ihrer besonderen Tage zu haben. Darüber hinaus ist es Pflicht für Frauen, nach dem Ende ihrer besonderen Zustände Ghusl, also die Ganzkörperwaschung vorzunehmen, so auch für beide Ehepartner nach jedem Geschlechtsakt.
Fünftens, ein wichtiges Gebot zur Vorbeugung von psychologischen Krankheiten des Einzelnen als auch der Gesellschaft ist unter anderem der Glaube an Allah und an das Qader (Vorhersehung). Geduld in Krankheit, Not und Leid werden mit großem Lohn ausgezeichnet. Hoffnungslosigkeit gegenüber Allah, Suizid, das heißt sich selbst zu töten, sind haram. Darüber hinaus sind auch schlechte Angewohnheiten wie Groll, Neid, Hass und Entscheidungen aus Wut nicht erlaubt.
Trotz alledem können Menschen auch krank werden. Dann ist das Gebot unserer Religion, sich medizinisch behandeln zu lassen. Unser Prophet (s.a.w.) sagte hierzu: „O Diener Allahs, lasst euch behandeln. Wahrlich, Allah hat keine Krankheit erschaffen, für die Er keine Heilung erschaffen hat, ausgenommen das Altern.” (Taberani, Mugdscham al-Kabir, Hadis 467)