Aufgaben und Verantwortlichkeiten in der Familie

23. Temmuz 2025

Verehrte Muslime!

In der heutigen Hutbe geht es um die Aufgaben und Verantwortlichkeiten innerhalb der Familie.

Der Islam misst der Familie eine besondere Bedeutung bei, damit die Menschheit fortbestehen und das Leben gemäß den von Allah Taʿālā vorgesehenen und festgelegten Bestimmungen und Zielen, in Wohlstand und Glück weitergeführt werden kann.

Die Familie ist die wesentliche Keimzelle des Lebens und ein kleines Abbild der Gesellschaft. Ohne die Familie würde die Menschheit zugrunde gehen und das menschliche Leben würde ein Ende finden.

Allah Taʿālā sagt in der Sure an-Nisā’, Ayat 1: „O ihr Menschen! Fürchtet euren Herrn, Der euch aus einem einzigen Wesen erschuf, und aus ihm seine Gattin erschuf und durch sie beide viele Männer und Frauen ausbreiten ließ.”

Dieses göttliche Gebot verdeutlicht die Bedeutung der Familie und betont die Notwendigkeit, das Familienleben in Übereinstimmung mit den Geboten Allahs zu führen.

Die Entstehung einer gesunden Gesellschaft hängt von gesunden Familienmitgliedern ab. Im Hinblick auf die Gesundheit ist der geistigen Gesundheit Vorrang zu gewähren. Eine Gesellschaft, deren Glaube, Moral und Geist verkommen sind, kann keinen geistigen Frieden erlangen, selbst wenn materielle Gesundheit gegeben ist. Solche Menschen neigen zu Egoismus, Arroganz, Hartherzigkeit, Grausamkeit und innerer Unausgeglichenheit.

Sie sind nicht einmal in der Lage, sich selbst zu helfen – geschweige denn anderen.

Der Fortbestand der Familie hängt vom gesellschaftlichen Frieden ab. Dieser Frieden wird nur dann erreicht, wenn Familienmitglieder ihrer Verantwortung bewusst sind und ihren Pflichten nachkommen.

Die Grenzen der Pflichten und Verantwortlichkeiten der Familienmitglieder sind im edlen Koran und in der Sunna des Propheten festgelegt. Koran und Sunna sind für Muslime göttliche Wegweiser.

Im islamischen Verständnis ist der Mann das Oberhaupt der Familie. Er schützt sie vor materiellen und geistigen Gefahren und sorgt für ihr Wohlergehen. Die Führungsrolle des Mannes bedeutet jedoch keinesfalls, dass Frauen herablassend oder ungerecht behandelt werden dürfen, wie manche meinen. Vielmehr soll sie ein friedliches Zusammenleben für alle Familienangehörigen, insbesondere für die Frauen, gewährleisten.

Im heiligen Koran sagt Allah Taʿālā: Und geht in Güte und Gerechtigkeit mit ihnen um. Wenn ihr Abscheu gegen sie empfindet, empfindet ihr vielleicht Abscheu gegen etwas, in das Allah viel Gutes hineingelegt hat.” (an-Nisā’, 4:19)

Unser Prophet (s.a.w.) sagte zu den Männern, die sich über ihre Frauen ärgern und wegen Kleinigkeiten ihre Herzen verletzen, folgendes: „Ein gläubiger Mann soll seine gläubige Frau nicht hassen. Wenn er eine Charaktereigenschaft von ihr nicht mag, wird er mit einer anderen von ihr zufrieden sein.” (Muslim, Radāʿ, 61 (1469))

Zu den Aufgaben der Frau gehört es, ihrem Mann in seinen rechtmäßigen Angelegenheiten zu helfen, die Kinder islamisch zu erziehen und ihnen die mütterliche Fürsorge zu zeigen. In einem anderen Hadith Scharīf heißt es: „Welche Frau auch immer stirbt, während ihr Mann mit ihr zufrieden ist, wird ins Paradies eingehen.” (at-Tirmidhī, Radāʿ, 10)

Eine Frau sollte rein sein und sich bemühen, die Bedürfnisse ihres Mannes zu erfüllen. Sie sollte sein Hab und Gut schützen und Situationen vermeiden, die ihre Ehre schädigen könnten. Zudem sollte sie respektvoll gegenüber den Verwandten ihres Mannes sein.

Außerdem sollten beide Ehepartner davon absehen, die Intimitäten und Geheimnisse ihrer Ehe nach außen zu tragen.

Wenn die Barmherzigkeit und das Mitgefühl des Mannes sowie die Treue und der Respekt der Frau zusammenkommen, entsteht wahre Liebe. Liebe ist die Grundlage einer friedlichen und dauerhaften Ehe.

Das Familienleben ist ein Segen, für den man dankbar sein sollte. Allah Ta’ālā sagt: „Und Allah hat euch aus euch selbst Gattinnen gemacht und euch von euren Gattinnen Söhne und Enkel gemacht und euch von den guten Dingen versorgt. Wollen sie also weiterhin dem Irrtum folgen und die Gnade Allahs verleugnen? (an-Nahl, 16:72)