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Die Vorzüge von Hamd (Lobpreisung) und Schukr (Dankbarkeit)

28. November 2025

Verehrte Muslime!

In unserer heutigen Hutbe geht es um die Vorzüge von Hamd und Schukr, also Lobpreisung und Dankbarkeit.

Dankbarkeit gegenüber Gaben ist eine menschliche Pflicht und eine islamische Verpflichtung. Meistens zeigen wir uns dankbar für die kleinen Gefälligkeiten der Menschen, übersehen aber die unendlichen Gaben Allahs, schreiben sie uns selbst zu und danken nicht. In der Tat gehört es zu den menschlichen und moralischen Tugenden, den Menschen für ihre Wohltaten zu danken. Unser Prophet wies jedoch auch darauf hin, dass es wichtig ist, sowohl den Menschen als auch Allah Taʿālā zu danken. Er sagte: „Wer den Menschen nicht dankt, dankt auch Allah, dem Allmächtigen, nicht.” (Abū Dāwūd, Adab 12)

Unser Dasein in dieser Welt, unsere Ausstattung mit materiellen und geistigen Gaben wie Händen, Füßen, Augen, Ohren, Seele und Verstand, ja sogar jeder einzelne Atemzug, den wir ein- und ausatmen, sind Gaben, die uns von Allah Taʿālā, dessen Barmherzigkeit übergroß ist, ohne Gegenleistung geschenkt wurden. Ist es nicht notwendig, darüber nachzudenken und Allah, dem Geber, zu danken?

Nachdem Allah Taʿālā gleich zu Beginn der Sure an-Nahl viele Seiner Gaben aufgezählt hat, die von Seiner Macht und Seiner Gunst zeugen, sagt er in der Ayat 18: „Und wenn ihr die Wohltaten Allahs aufzählen wolltet, würdet ihr sie nicht aufzählen können. Wahrlich, Allah ist doch Allvergebend und Barmherzig.”

Dankbarkeit, bedeutet, den Geber zu erkennen und ihm gegenüber die eigene Unzulänglichkeit sowie Unterwerfung zu bekunden. Dankbarkeit trägt zur Vermehrung und zum Segen der Gaben bei. Allah Taʿālā sagt in der Sure Ibrāhīm, Ayat 7: „...Wenn ihr dankbar seid, werde Ich euch gewiss noch mehr (Gunst) erweisen. Wenn ihr jedoch undankbar seid, dann ist Meine Strafe fürwahr streng.”

Liebe Muslime! Die Dankbarkeit für eine Gabe richtet sich nach deren Art und Wert. Die Dankbarkeit für materielles Vermögen besteht darin, die Zakat dafür zu entrichten und es auf dem Weg Allahs auszugeben. Die Dankbarkeit für den Körper besteht darin, die Ibādāt zu verrichten, und die Dankbarkeit für die Zunge besteht darin, den Koran zu rezitieren, Allahs zu gedenken und die Wahrheit zu sagen. Die Dankbarkeit für die Gaben wie Augen, Ohren, Hände und Füße besteht darin, sie rechtmäßig zu gebrauchen.

Das sind materielle Gaben, die wir in dieser Welt brauchen. Darüber hinaus gibt es eine Gabe, die über allen anderen steht, und sowohl für unser irdisches Leben als auch für unser ewiges Leben im Jenseits wichtig ist: der Iman und Islam, also der islamische Glaube. Die Dankbarkeit für dieses Gabe besteht darin, Allah noch eifriger anzubeten und ihm noch hingebungsvoller zu dienen.

Wir verwenden die Begriffe „Hamd” und „Schukr”, um unsere Dankbarkeit für all diese Gaben auszudrücken. Hamd hat eine allgemeinere und umfassendere Bedeutung als Schukr. Hamd bedeutet, Allah Taʿālā  für alles zu loben, was Er dem Lobpreisenden oder jemand anderem gegeben hat. Schukr hingegen gilt für die Gaben, die der Dankende selbst erhalten hat.

Es gibt drei Arten der Dankbarkeit:

Erstens, die Dankbarkeit aus dem Herzen. Sie äußert sich darin, dass man ohne Zweifel daran glaubt, dass alle Gaben von Allah Taʿālā kommen. Denn Allah, der Allmächtige, sagt: „Und was ihr an Gunst erfahrt, ist von Allah.” (An-Nahl, 16:53)

Zweitens gibt es die Dankbarkeit mit Worten. Man preist Allah als Geber und verkündet, dass alle Gaben von Allah kommen. Allah Taʿālā sagt dazu: „Und was die Gunst deines Herrn angeht, so verkünde (sie).” (Ad-Duhā, 93:11)

Drittens gibt es die Dankbarkeit durch Taten. Dies ist möglich, indem man seine Nafs, die Triebseele, zu Ibādāt und Gehorsam erzieht. In der Sure Saba’, Ayat 13 heißt es: „Vollzieht, o Sippe Dāwūds, Taten aus Dankbarkeit. Und nur wenige von Meinen Dienern sind wirklich dankbar.”

Ich möchte meine Hutbe mit einem edlen Hadith unseres Propheten (s.a.w.) beenden, der das beste Vorbild in Dankbarkeit ist. Unsere Mutter Hazrat Ā’ischa sagte zum Gesandten Allahs, der die Nächte im Gebet verbrachte, bis seine Füße anschwollen: „O Rasūlullāh! Warum tust du das, wo dir doch alle vorangegangenen und zukünftigen Sünden vergeben sind?” Der Meister der Welten antwortete: „O Ā’ischa! Darf ich nicht ein dankbarer Diener (meines Herrn) sein?” (al-Buchārī, Tahaddschud 6)