Vorbereitung auf den Ramadan und Kur’anlesungen
17. März 2023
25. Schaban 1444Verehrte Muslime!
Am kommenden Donnerstag, dem 23. März 2023 begehen wir den ersten Tag des Ramadan. Da im religiösen Kalender die Nacht zuerst kommt, werden wir in der Nacht des 22. März, also in der Nacht von Mittwoch auf den Donnerstag, unser erstes Terawih-Gebet verrichten und zum Sahur aufstehen. Daher handelt unsere Hutbe heute von der Vorbereitung auf den Ramadan Scherif.
Ich möchte euch die Ansprache unseres Propheten (s.a.w.) über die Bedeutung des Ramadan, die er am Vorabend seinen Sahabis verkündet hat, hier vortragen. Selman el-Farisi sagte: „Am letzten Tag des Schaban sprach Rasulullah (s.a.w.) zu uns und sagte: „O ihr Menschen! Der Schatten eines großartigen Monats, eines gesegneten Monats hat sich auf euch geworfen. Es ist ein Monat, in dem es eine Nacht gibt, die wertvoller ist als tausend Monate. Allah hat das Fasten in ihm zur Pflicht und die Begehung seiner Nächte (mit den Terawih-Gebeten) zur Nafile erklärt. Wer sich darin mit einer Wohltat (Allah) nähert, wird (belohnt) wie derjenige, der in den übrigen (Monaten) eine Farz-Verpflichtung erfüllt. Wer darin eine Farz-Ibadet verrichtet, der wird (belohnt) wie derjenige, der in den übrigen (Monaten) siebzig Farz-Verpflichtungen vollzieht. Dies ist ein Monat der Geduld und der Standhaftigkeit. Die Belohnung der Geduld ist die Dschennet. Es ist ein Monat der Solidarität und ein Monat, in dem der Lebensunterhalt des Muslims, sich vermehrt. Wer darin einem Fastenden das Iftaressen ausgibt, dem werden seine Sünden vergeben und er erhält die gleiche Belohnung wie der Fastende, ohne dass die Belohnung (des Fastenden) weniger wird.” Daraufhin sagten wir: „O Rasulallah! Nicht jeder von uns hat etwas, womit er den Fastenden seinen Fasten brechen lassen kann.” Rasulullah erwiderte: „Allah Te’ala gibt diese Belohnung auch demjenigen, der den Fastenden mit Wasser verdünnter Milch oder einer Dattel oder ein Schluck Wasser seinen Fasten brechen lässt. Wer auch immer einen Fastenden sättigt, dessen Durst wird Allah von meinen Hawz el-Kewser stillen, so dass er nicht mehr dürsten wird, bis er in die Dschennet eingeht. Dies ist ein Monat, dessen Anfang Barmherzigkeit, dessen Mitte Vergebung und dessen Ende Errettung aus dem Feuer bedeutet. Wer in ihm die Last seiner Dienerschaft erleichtert, dem wird Allah vergeben und ihn vor dem Feuer bewahren. Vermehrt (in diesem Monat) vier Tugenden. Mit zweien dieser Tugende werdet ihr das Wohlgefallen eures Herrn erreichen und von den anderen beiden Tugenden ist keiner von euch erhaben. Was die zwei Tugenden betrifft, mit denen ihr das Wohlgefallen eures Herrn erreicht, so sind diese die Schahada, das heißt, dass es keinen Gott gibt außer Allah und dass ihr ihn um Vergebung bittet. Und die zwei Tugenden, von denen ihr nicht erhaben seid, sind, dass ihr Allah um Dschennet bittet und bei ihm die Zuflucht vor dem Dschehennem sucht.” (Targib, Fi siyami Ramadan, 13)
Liebe Muslime!
Um auf die Beste Art und Weise von diesem gesegneten Monat, dessen Vorzüglichkeit in dem erwähnten Hadis Scherif kurz und prägnant erläutert wird, profitieren zu können, muss man geistig, intellektuell und spirituell vorbereitet sein und bevor der Ramadan ansteht, sich auf Ibadat konzentrieren.
Diese Ibadat kann man wie folgt zusammenfassen: Anstrengungen unternehmen, um die Pflichtgebete gemeinschaftlich zu verrichten, Erlernen des Kur’an Kerims, Kur’anlesungen, den Geiz überwinden und sich Großzügigkeit angewöhnen, sich noch mehr den Sohbets, den religiösen Gesprächskreisen widmen, den Sünden ein Ende setzen, sich an Reue gewöhnen und mit der Zunge und dem Herzen noch mehr Allahs gedenken.
Das Dienen um Allahs willen wird uns von den Strapazen im Diesseits und Jenseits bewahren. So spricht Allah Te’ala: „O ihr, die ihr glaubt! Verneigt euch, werft euch nieder und dient euerem Herrn und tut gute Werke, auf dass es euch wohl ergehen möge!” (Sure al-Hadsch, 22:77 )
Beim Eintritt des Monats Ramadan pflegte Umar (r.a.) folgendes zu sagen: „Willkommen, o du, der uns (von den Sünden) reinigt! Der ganze Monat Ramadan ist voll mit Hayr, mit Segen: Tagsüber Fasten, Begehung seiner Nächte und die Spende in ihr ist wie die Spende auf dem Weg Allahs.” (Tenbih’ül-Gafilin, Bab ma dscha’e fi fadl-i Ramadan)
Sind wir bereit, dem Ramadan Scherif, dem Ehrengast, den Allah Te’ala nur uns, der Umma des Muhammed (a.s.), geschenkt hat, unsere Herzen zu öffnen und ihn zu empfangen?