Verhaltensweisen, die dem Iman schaden
13. Dezember 2024
Verehrte Muslime!
In unserer heutigen Hutbe geht es um Dinge, die dem Iman, dem Glauben, schaden.
Zweifellos ist der Iman für einen Muslim der größte spirituelle Wert, mit dem er sich sorgfältig beschäftigen muss.
Kostbarkeiten sind Dinge, die mit Feingefühl geschützt werden müssen. Denn ihr Verlust bedeutet für den Menschen irreparablen Schaden. Der Verlust des Glaubens bedeutet für einen Muslim den Verlust seiner ewigen Glückseligkeit. Deshalb müssen wir genau verstehen, worauf wir achten müssen und bei welchen Themen wir sensibel sein müssen, um unseren Glauben zu schützen.
Im Gegensatz zu den Ibādāt (Anbetung) ist der Iman mit all seinen Bedingungen ein Ganzes und unteilbar. Wer also einen Glaubensartikel des Imans leugnet, leugnet ihn als Ganzes.
Die erste Bedingung des Glaubens ist tasdīq, das heißt, die Glaubensartikel mit dem Herzen zu bestätigen, also ohne Zweifel zu glauben. Die zweite Bedingung ist iqrār, das heißt, mit der Zunge zu bekennen, also den Glauben mit der Zunge bezeugen.
Das Bekenntnis mit dem Herzen (tasdīq) ist eine Notwendigkeit, um vor Allah als Gläubiger zu gelten. Das Bekenntnis mit der Zunge ist notwendig, um in der Welt als Muslim zu gelten und dementsprechend behandelt zu werden.
Wer mit der Zunge bekennt, aber nicht mit dem Herzen bejaht, gilt vor Allah nicht als gläubig, auch wenn er in den Augen der Menschen als gläubig gilt. Er wird im Islam ein Heuchler genannt.
Wir müssen uns in unserem Leben von allem fernhalten, was diesen beiden Prinzipien des Imans schadet. Allah Ta’ālā unterstreicht die Bedeutung des Schutzes des Imans im edlen Koran wie folgt: „Diejenigen, die glauben und ihren Iman nicht mit Ungerechtigkeit verhüllen, sie sind es, die Sicherheit haben werden und sie sind die Rechtgeleiteten.” (Al-Anʿām, 6:82)
Unser Prophet (s.a.w.) sagte: „Wer mit dem Wissen stirbt, dass es keinen Gott außer Allah gibt, wird ins Paradies eingehen.“ (Muslim, Imān, 10)
Liebe Muslime!
Nach Ansicht der Gelehrten der Ahl as-sunna ist es notwendig, Dinge zu vermeiden, die zum Verlust des Glaubens führen. Diese lassen sich wie folgt zusammenfassen:
Das Leugnen einer Fard-Pflicht, das Betrachten einer religiös eindeutig verbotenen Angelegenheit als halāl, also als erlaubt.
Der Glaube daran, dass die Pflichten und Verbote für die Diener, die eine bestimmte Stufe erreicht haben, aufgehoben werden, und dass sie nicht in die Hölle kommen, auch wenn sie große Sünden begehen.
Die Leugnung von Wahrheiten, die mit eindeutigen Textbelegen wie Āyas und Hadithen verkündet werden, wie Propheten, den Propheten offenbarte Schriften, Engel, Dschinn, Auferstehung nach dem Tod, Paradies und Hölle.
Die Billigung von Wahrsagern, die behaupten, das Verborgene zu kennen und das Verborgene vorherzusagen und von Astrologen, die behaupten, die Zukunft zu kennen.
Die Überzeugung, dass es nicht notwendig ist, unserem Propheten (s.a.w.) zu folgen. Obwohl doch Allah Ta’ālā sagt: „Sprich (O Mein geliebter Gesandter): „O ihr Menschen! Wahrlich, ich bin Allahs Gesandter zu euch allen...” (Al-Aʿrāf, 7:158) Und unser Prophet (s.a.w.) sagte: „Jeder Nabī (Prophet) wurde ausschließlich zu seinem Volk gesandt. Ich aber wurde der ganzen Menschheit gesandt.” (Al-Buchārī, Tayammum, 1)
Worte und Taten, die zum Unglauben (kufr) führen sind: Verunglimpfung Allahs, Seiner Propheten, Seiner Schriften und Seiner Religion. Die Verspottung heiliger Dinge wie Allah, Propheten, Religion und Offenbarungsschriften.
Die Billigung von Worten, Witzen und Verhaltensweisen, die heilige Dinge verhöhnen.
Das Prophetentum zu beanspruchen.
Zu behaupten, das Verborgene zu kennen wie Wahrsager oder Astrologen.
Handlungen begehen, die den heiligen Koran verschmähen, wie ihn mit Füßen treten, verbrennen, oder in den Schmutz werfen.
Eindeutig verbotene Dinge wie Alkohol oder Glücksspiel mit der Basmala zu beginnen.
Die Hoffnung auf die Barmherzigkeit Allahs aufgeben. Dazu gehört auch die Gewissheit, ins Paradies zu kommen.
Wir sollten uns bemühen, unseren Glauben mehr zu schützen als unseren Besitz und unser Leben, damit wir, wenn wir unseren Besitz und unser Leben durch den Tod verlieren, was mit Sicherheit auf jeden von uns zukommt, mit unserem Iman gut dastehen können.