Kontinuität in der Anbetung (ibādāt)

04. April 2025

Verehrte Muslime!

In unserer heutigen Hutbe geht es um die Kontinuität in der Anbetung.

Allah Taʿālā hat uns erschaffen, damit wir Ihm dienen und Ihn anbeten. Im heiligen Koran heißt es: „Ich habe die Dschinn und die Menschen nur erschaffen, damit sie Mir dienen.” (Az-Zāriyāt, 51:56) Wir sollten uns jedoch bewusst sein, dass die Anbetung eine Lebensaufgabe ist und nicht auf eine bestimmte Zeit beschränkt ist.

Die Anbetung ist keine vorübergehende, sondern eine dauerhafte Handlung. Die Ibāda nur auf gesegnete Tage wie den Ramadan oder auf Notsituationen zu beschränken, kann nur aus Unwissenheit und Trägheit resultieren. Denn Allah Taʿālā erklärt uns die lebenslange Beständigkeit der Anbetung im heiligen Koran wie folgt: „So lobpreise deinen Herrn und sei einer von denen, die sich niederwerfen. Und diene deinem Herrn bis die Gewissheit (der Tod) über dich kommt.” (al-Hidschr, 15:98-99)

Unser Prophet (s.a.w.) sagte in einem Hadith: „Die liebste (aller) Taten bei Allah ist die, die beständig ist, auch wenn sie gering ist.” (al-Buchārī, ar-Riqāq 53 (6464))

Regelmäßige und kontinuierliche Anbetung hat viele positive Auswirkungen auf unsere Seele und unseren Körper. Rituale wie das Gebet, das Fasten, der Zikr und das Bittgebet besänftigen die menschliche Seele und schenken dem Herzen Frieden, wie die folgende Ayat es zeigt. „Wahrlich, im Gedenken Allahs finden die Herzen Ruhe.“ (ar-Raʿd, 13:28)

Darüber hinaus halten die Ibādāt den Menschen von der Sünde ab. So heißt es in der Sure al-Ankabūt, 29:45): „Verlies, was dir vom Buch offenbart wird und verrichte das Gebet. Wahrlich, das Gebet verhindert das Schändliche und das Verwerfliche.“ (al-Ankabūt, 29:45)

Die Anbetung stärkt auch die Geduld und die Willenskraft. Das Fasten schult die Geduld, die Zakat stärkt das Bewusstsein der Solidarität und des Teilens, und der Hadsch stärkt das Bewusstsein des Dienens.

Liebe Muslime!

Für unsere körperliche Gesundheit und den Fortbestand unseres Lebens sind wir auf materielle Nahrung angewiesen. Aber wir brauchen auch spirituelle Nahrung, um unsere geistige Gesundheit zu sichern und unser ewiges Leben zu garantieren.

Die spirituelle Nahrung unserer Seelen sind die Ibādāt. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, die spirituellen Gefühle nicht mit den Gefühlen der Triebseele zu verwechseln.

Die Stetigkeit in der Anbetung kann nur durch die Freude daran gewährleistet werden. Um in den Genuss der Anbetung zu kommen, müssen daher einige Punkte beachtet werden.

Der erste Punkt ist die Anbetung mit guten Absichten und in Aufrichtigkeit (ichlās). Die Anbetung um Allahs willen ist von Dauer. Der Lohn für aufrichtige Taten wird von unserem Propheten (s.a.w.) wie folgt erklärt:

„Wahrlich, Allah Taʿālā hat die guten Taten und die schlechten Taten aufgeschrieben und dann Folgendes erklärt. Wer also eine gute Tat beabsichtigt, sie aber nicht ausführt, dem schreibt Allah Taʿālā bei Sich eine vollkommene gute Tat auf. Wenn er sie beabsichtigt und ausführt, dann schreibt Allah ihm dafür bei Sich (je nach seiner Absicht und der Aufrichtigkeit seiner Tat) zehn bis siebenhundert gute Taten gut, oder noch viel mehr. Und wer eine schlechte Tat beabsichtigt, sie aber nicht ausführt, dem schreibt Allah bei Sich eine gute Tat auf. Wer aber sie beabsichtigt und ausführt, dem schreibt Allah bei Sich nur eine schlechte Tat auf.” (al-Buchārī, ar-Riqāq 80 (6491))

Der zweite Punkt besteht darin, Allah um Beständigkeit in der Anbetung zu bitten. Unser Prophet (s.a.w.) empfahl die folgende Dua nach jedem rituellen Gebet: „O Allah, hilf mir, Dir zu gedenken, Dir zu danken und Dir gut zu dienen.“ (Abū Dāwūd, 1522)

  Drittens sollte man sich bemühen, die Gemeinschaft der Rechtschaffenen (sālihūn) zu suchen. Denn die rechtschaffenen Menschen sind nicht nur Vorbilder in der Anbetung, sondern sie ermutigen auch zu guten Taten.

Ibāda bedeutet Allah dienen. Wer nicht bereit ist Allah zu dienen, wird sich nicht von der Sklaverei der Nafs, der Triebseele, befreien.