Gehorsam gegenüber Allah Taʿālā und Seinem Gesandten
21. August 2025
Verehrte Muslime!
Unsere heutige Hutbe handelt vom Gehorsam gegenüber Allah Taʿālā und Seinem Gesandten.
Der Gehorsam gegenüber Allah Taʿālā und Seinem Gesandten ist eine Voraussetzung des Glaubens. Der Mensch liebt das, woran er glaubt, und er gehorcht dem, den er liebt. Imam Schāfiʿī sagte in einem Gedicht sinngemäß:
„Du lehnst dich gegen Allah auf, obwohl du behauptest, Ihn zu lieben. Das ist nach der Logik offensichtlich unmöglich. Wenn deine Liebe wahr wäre, würdest du Ihm gehorchen. Der Liebende gehorcht dem, den er liebt.“
In dieser Welt beruht Gehorsam meist auf Unterwerfung gegenüber einer Macht. Der Gehorsam gegenüber Allah Taʿālā hingegen basiert auf Liebe. Denn jeder Mensch ist in seinem Willen frei.
Wie kann ein gläubiger Mensch Allah nicht lieben und Ihm nicht gehorchen, wo Er ihn doch aus dem Nichts erschaffen und ihm unzählige Gaben wie Verstand, Vernunft, Gefühle, die Fähigkeit zu sprechen, das Seh- und das Hörvermögen geschenkt hat? Je stärker der Imān (der Glaube) wird, desto stärker wird auch die Liebe zu Allah. Diese Liebe verwandelt sich dann in Gehorsam.
Allah Taʿālā sagt: „Und doch gibt es unter den Menschen manche, die außer Allah andere als Seinesgleichen annehmen und ihnen dieselbe Liebe schenken wie Allah (und so in Schirk geraten). Aber die (wahren) Gläubigen sind stärker in ihrer Liebe (und ihrem Gehorsam) gegenüber Allah. Und wenn doch diejenigen, die Unrecht tun, wenn sie die Strafe sehen, erkennen würden, dass alle Stärke Allah gehört und dass Allah streng im Strafen ist.” (al-Baqara, 2:165)
Liebe Muslime!
Der Gehorsam gegenüber Allah erfordert auch den Gehorsam gegenüber Seinem Gesandten. Denn es sind die Gesandten Allahs, die Seinen Dienern Allah vorstellen, Sein Buch verkünden, und vom Paradies und der Hölle berichten. Es ist unmöglich Allah, ohne die Propheten kennenzulernen. Dementsprechend ist auch jeder Versuch, den Koran außerhalb der Interpretation unseres Propheten auszulegen, ein Versuch, die Religion zu zerstören.
Allah Taʿālā hat unseren glorreichen Propheten wie folgt beschrieben: „(O mein Gesandter!) Wir haben dich nur als Barmherzigkeit für die Weltenbewohner gesandt.” (Al-Anbiyā’, 21:107)
Ja, unser Prophet (s.a.w.) ist eine Barmherzigkeit für die Welten, da er den heiligen Koran, der ihm von Allah anvertraut wurde, ohne Abstriche oder Zusätze, an die Menschen verkündete und ihnen den rechten Weg zu Allah aufzeigte. Mit seinen weisen Worten und seinem vorbildlichen Leben lehrte er die Menschheit höchste Moral, die besten Tugenden sowie Gewissenhaftigkeit und Barmherzigkeit. Er strebte die Rechtleitung aller Menschen an und behandelte selbst seine Feinde mit Barmherzigkeit und Gerechtigkeit. Er erklärte, dass jeder Prophet eine Bitte hatte, die Allah ihm erfüllen werde. Alle Propheten hätten diese Bitte auf dieser Welt genutzt, er selbst habe seine Bitte jedoch für das Jenseits aufgehoben. Dies sei die Schafā’a, die Fürbitte für seine Umma. (Al-Buchārī, 6304)
Er wurde sowohl zu den Menschen als auch zu den Dschinnen als Prophet gesandt. Wer einen solchen Propheten kennt, gehorcht ihm vom Herzen, denn der Gehorsam gegenüber dem Propheten, ist ein Gebot Allahs selbst, wie es in einem edlen Ayat heißt: „(O Mein Gesandter!) Sprich: ,Wenn ihr Allah liebt, dann folgt mir, damit Allah euch liebt und euch eure Sünden vergibt.’” (Āl Imrān, 3:31)
Die erste Quelle des Islam ist der Koran und die zweite die Sunna unseres Propheten. Die edlen Hadithe sind Auslegungen der Koranverse. Den Koran zu akzeptieren, die Sunna und die Hadithe jedoch abzulehnen, hieße, dem Koran das Fundament zu entziehen. Denn unser Prophet ist derjenige, der uns den Koran verkündet hat.
Wer die Worte „Lā ilāha illallāh” nicht mit „Muhammadun Rasūlullāh” verbindet, gilt im religiösen Sinne nicht als gläubig. Denn auch „Muhammadun Rasūlullāh” gehört zu den Koranversen. (al-Fath, 48:29)
Ich möchte meine Hutbe mit einem edlen Ayat beenden: „Aber nein, bei deinem Herrn! Sie werden nicht glauben, bis sie dich über das richten lassen, was zwischen ihnen vorgefallen ist, und dann in sich keine Bedenken gegen das empfinden, was du entschieden hast und sich in voller Ergebung unterwerfen.” (An-Nisā, 4:65)