Gegenseitige Unterstützung in Güte und Frömmigkeit (taqwā)

21. Februar 2025

Verehrte Muslime!

In unserer heutigen Hutbe geht es um die gegenseitige Unterstützung in Güte und in Taqwā, das heißt Gottesfurcht, also Frömmigkeit.

Allah Taʿālā lädt uns in Seiner edlen Ayā ein, einander in Güte und Frömmigkeit zu unterstützen: „…Helft einander in Güte und Gottesfurcht. Und helft einander nicht in Sünde und Übertretung. Und fürchtet Allah! Wahrlich, Allah ist hart im Strafen.“ (al-Mā’ida, 5:2)

Dieser Koranvers zeigt uns deutlich, dass wir als Gläubige einander stets in Güte und Wohltätigkeit unterstützen und uns vom Schlechten fernhalten sollen.

Liebe Muslime!

Der Islam ist eine Religion der Hilfsbereitschaft und Solidarität. Unser Prophet (s.a.w.) sagte in einem seiner edlen Hadithe: „Der Gläubige ist gegenüber dem Gläubigen wie ein Gebäude(ziegel). Sie stützen sich gegenseitig.“ (al-Buhārī, Salāh, 481)

Aus diesem edlen Hadith verstehen wir, dass wir uns gegenseitig unterstützen müssen, um als Gesellschaft stark und stabil zu bleiben. Denn Güte macht nicht nur den Bedürftigen glücklich, sondern stellt auch den Wohltätigen zufrieden.

Unser Prophet (s.a.w.) war für uns in dieser Hinsicht sowohl ein Ratgeber als auch das beste Vorbild. Der Meister der Welten gab den Hungrigen zu essen, kümmerte sich um die Waisen, stand den Unterdrückten bei, und rettete vor allem das ewige Leben der Menschen, indem er sie auf den rechten Weg führte.

Es gibt verschiedene Formen der Güte. Zum Beispiel ein Waisenkind glücklich zu machen, einen Kranken zu besuchen, einem alten Menschen zu helfen, den Armen die helfende Hand zu reichen, oder auch nur mit einem Lächeln oder einem freundlichen Wort, die Herzen zu gewinnen.

Die größte und beste Tat unserer Zeit aber ist es, Menschen, die vom rechten Weg abgekommen sind, auf den rechten Weg zu führen und sie vor dem Bösen in dieser Welt und von vor der Strafe im Jenseits zu bewahren. Das ist keine Aufgabe, die ein Einzelner bewältigen kann. Deshalb ist die Unterstützung religiöser Organisationen, die bestrebt sind, die Herzen von immer mehr Menschen zu erleuchten, der Höhepunkt gegenseitiger Hilfe in Güte und Frömmigkeit.

Unsere Gelehrten haben das Wort „taqwā“ in der von mir sinngemäß vorgetragenen Ayā, die die Unterstützung in Güte und in Frömmigkeit gebietet, wie folgt erklärt: „Taqwā wird im heiligen Koran in drei Stufen erwähnt. Die erste Stufe besteht darin, den Iman (Glauben) zu verinnerlichen und sich vom Schirk, der Vielgötterei, fernzuhalten, um sich vor der ewigen Strafe zu schützen.

Die zweite Stufe besteht darin, sich von den großen Sünden fernzuhalten, nicht in kleinen Sünden zu verharren und die religiösen Pflichten zu erfüllen.

Die dritte Stufe besteht darin, sich mit seiner ganzen Existenz Allah Taʿālā zuzuwenden, indem man sich von allem abwendet, was das Herz beschäftigt und die Wahrheit vergessen lässt. Die dritte Stufe ist das, was mit dem Ausdruck (حَقَّ تُقَاتِهِ) in der folgenden Ayā gemeint ist: „O ihr, die ihr glaubt! Fürchtet Allah in gebührender Ehrfurcht!“ (Āl-Imrān, 3:102) (Elmalılı, Hak Dini Kur'ân Dili, Bd. 2, S. 1153)

Unser Prophet (s.a.w.) sagte in einem edlen Hadith: „Beeilt euch, rechtschaffene Taten zu vollbringen bevor bald Fitnas (Zwietracht und Unheil), wie nächtliche Finsternis hereinbrechen. Ein Mensch wird den neuen Tag als Muslim beginnen und in den Abend als Kāfir (Ungläubiger) eintreten (oder) er wird den Abend als Muslim verbringen und am Morgen als Kāfir aufstehen, indem er seine Religion für weltliche Dinge verkauft.” (Muslim, Imān 118)

Wenn wir gute Taten nicht allein tun, sondern in Gemeinschaft, indem wir einander helfen, wird die Kraft, die aus der Einheit erwächst, zweifellos eine größere Wirkung haben. Gesegnet sind die, die diese gesegneten Tage mit guten Taten verbringen!