Die Tugenden der Ashāb al-Kirām (Die edlen Gefährten des Propheten)

18. April 2025

Verehrte Muslime!

Unsere heutige Hutbe handelt von den Tugenden der Ashāb al-kirām.

Eine Person, die den Gesandten Allahs (s.a.w.) als Gläubiger getroffen hat und als Muslim gestorben ist, wird Sahābī genannt. Der Plural davon ist Ashāb.

Die Sahābīs sind die Gefährten, Helfer, Vertrauten und Geliebten unseres Propheten (s.a.w.). Sie glaubten ohne Zögern an unseren Propheten (s.a.w.), bewiesen ihre Treue, indem sie ihr Leben für ihn opferten, verfolgten das gleiche Ziel, teilten die gleichen Gefühle und stellten ihn in jeder Hinsicht über sich selbst.

Sie begnügten sich nicht damit, die Religion des Islam zu leben, sondern taten alles, um sie an die nachfolgenden Generationen weiterzugeben und in die kommenden Jahrhunderte zu tragen. Worte sind nicht imstande, sie zu loben. Denn Allah Ta’ālā selbst hat sie gelobt.

In der Sure at-Tawba, Āyat 100, sagt Allah Ta’ālā:

„Und die Alleersten der Auswanderer (Muhādschirūn) und der Helfer (Ansār) und diejenigen, die ihnen im Guten gefolgt sind, Allah ist mit ihnen zufrieden und sie sind mit Ihm zufrieden. Und Er hat für sie Gärten bereitet, durch die Flüsse fließen; darin werden sie für immer auf ewig verweilen. Das ist der großartige Erfolg.” (Sure at-Tawba, 9:100)

Wie aus dem Āyat hervorgeht, lassen sich die Sahābīs in zwei Gruppen einteilen: Die erste Gruppe sind jene Muslime, die in der mekkanischen Zeit an unseren Propheten (s.a.w.) glaubten, alle erdenklichen Entbehrungen auf sich nahmen, um den Islam zu leben und aufrechtzuerhalten und schließlich für die Sache, an die sie glaubten, ihr Hab und Gut in Mekka zurückließen und nach Medina auswanderten. Sie werden Muhādschir, Auswanderer, genannt.

Die zweite Gruppe sind die Muslime aus Medina, die den islamischen Glauben annahmen, als unser Prophet (s.a.w.) noch in Mekka war, dann schworen, unseren Propheten zu schützen, wie sie ihr eigenes Leben und ihr Eigentum schützen, und sie luden ihn und andere Glaubensbrüder nach Medina ein. Mann nennt sie Ansār, das heißt Helfer. Diese außergewöhnlichen Menschen hielten tatsächlich ihr Versprechen ein und teilten ihr Essen, ihre Kleidung und sogar ihre Häuser mit ihren Brüdern und Schwestern aus Mekka.

Unser Prophet (s.a.w.) lobte diese außergewöhnlichen Menschen, die die Menschheitsgeschichte bis dahin noch nicht gesehen hatte und auch nie wieder sehen wird, wie folgt:

„Die besten Menschen sind die, die zu meiner Zeit leben. Dann die, die ihnen folgen, dann die, die ihnen folgen.” (al-Buchari, Schahādāt, 16, (2652))

Die herausragendsten unter den edlen Sahābīs sind der Reihe nach Hazrat Abu Bakr, Hazrat Umar, Hazrat Usman und Hazrat Ali. Sie sind die ersten der zehn, denen die Dschannat bereits in dieser Welt versprochen wurde. Ihnen folgen die anderen sechs, denen das Paradies verheißen wurde, sowie diejenigen, die an den Schlachten von Badr und Uhud, den Friedensverhandlungen von Hudaybiya, der Eroberung Mekkas und der Abschiedspredigt teilgenommen haben.

In einem Hadith Scharīf, überliefert von Hazrat Umar (r.a.), heißt es:

„Erweist meinen Gefährten Ehre. Denn sie sind die Besten unter euch.” (Al-Munawi, Kaschf al-Minhādsch, Hadith Nr. 4851)

Bemerkenswert ist der folgende Āyat, der alle Sahībis läutert:

„Und allen hat Allah das Beste (das Paradies) verheißen.” (Sure al-Hadid, 57:10)

Die Liebe zu den edlen Sahābīs ist die Grundlage für die Liebe zum Propheten (s.a.w.) und der Hass auf die Sahābīs führt zum Hass auf den Propheten.

Rasūlullāh (s.a.w.) sorgte sich sehr um seine Gefährten und sagte: „Fürchtet Allah wegen meiner Gefährten. Macht sie nach mir nicht zur Zielscheibe. Wer sie liebt, der liebt sie aus Liebe zu mir, und wer sie hasst, der hasst sie aus Hass zu mir. Wer sie quält, quält mich. Und wer mich quält, der quält Allah.  Und wer Allah quält, den ereilt (Seine Strafe).” (Tirmizi, Manāqib, 262 (3862))