Die Mawlid-Nacht - Die Geburtsnacht des Propheten
13. September 2024
Vererhrte Muslime!
Morgen, in der Nacht von Samstag, dem 14. September 2024, auf Sonntag, ist der Jahrestag, an dem unser Prophet (s.a.w.) die Welt mit seiner Ankunft beehrte. Unsere Hutbe handelt daher von der Mawlid-Nacht, der Geburtsnacht unseres Propheten.
Unser Prophet (s.a.w.) wurde als Barmherzigkeit für die Welten gesandt. Er war der erste Prophet in der Welt der Seelen und der letzte Prophet in der physischen Welt.
Hazrat Abū Hurayra (r.a.) überliefert Folgendes: (Die edlen Sahābīs) fragten (unseren Propheten): „O Gesandter Allahs! Wann wurdest du zum Propheten berufen?“ Er (s.a.w.) antwortete: „Als Ādam (a.s.) noch zwischen Seele und Körper war.“ (At-Tirmidhī, 3609) Damit sagt er: Ich war bereits ein Prophet in der Welt der Seelen, bevor die Seele von Hazrat Ādam erschaffen wurde.
In der (3.) Sure Āl-Imrān, Ayet 81, heißt es: „Und als Allah das Gelübde der Propheten entgegennahm: Was immer ich euch an Büchern und Weisheit gegeben habe, (wenn) dann ein Gesandter zu euch kommt, der das bestätigt, was bei euch ist, dann glaubt an ihn und unterstützt ihn.“ Hazrat Ali (karamallāhu wadschhahu) sagte in Bezug auf den hier erwähnten Gesandten: „Allah Ta’ālā nahm von Hz. Ādam und allen anderen Propheten, die nach ihm kamen, folgendes Versprechen ab: ‚Wenn der Gesandte Muhammad zu euren Lebzeiten gesandt wird, dann glaubt an ihn und unterstützt ihn.‘“ (Al-Alūsī) Als Ādam (a.s.) zur Erde herabgesandt wurde, betete er mit den Worten, die er von Allah Ta’ālā empfangen hatte. Allah Ta’ālā nahm daraufhin sein Gebet an. Es gibt verschiedene Überlieferungen über die Worte, mit denen Hz. Ādam gebetet hat. Eine davon lautet: „Hz. Ādam sah die Inschrift ‚Muhammadun Rasūlullāh‘ (Muhammad ist Allahs Gesandter) auf den Säulen des göttlichen Thrones. Er bat um Muhammad (a.s.)‘s willen um Vergebung und sein Gebet wurde erhört.“(Al-Alūsī, Al-Baqara, 2:37)
Īsā (a.s.) verkündete seinem Volk das Kommen unseres Propheten. Diese Tatsache wird in der (61.) Sure as-Saff, Ayet 6, wie folgt erklärt: „Und als Īsā, der Sohn Maryams, sprach: ‚O Kinder Israels, wahrlich, ich bin Allahs Gesandter zu euch, der bestätigt, was vor mir an der Thora war, und der einen Gesandten ankündigt, der nach mir kommen wird. Sein Name ist Ahmad.‘ Als er nun mit den deutlichen Zeichen zu ihnen kam, sagten sie: ‚Das ist eine offenkundige Zauberei.‘“
Unser Prophet (s.a.w.) sagte in einem seiner edlen Hadithe: „Ich bin das Gebet meines Ahnen Ibrāhīm, die frohe Botschaft von Hz. Īsā und der Traum meiner Mutter.“ (Ibn Hibbān, Sahīh, 6404)
Liebe Muslime! Nach Hz. Īsā gab es sechs Jahrhunderte lang keinen Propheten. Die Menschen, die vom Licht der Offenbarung beraubt waren, folgten ihren niederen Trieben. Es wurden Ordnungen geschaffen, in denen die Gerechten machtlos waren und die Starken sich im Recht sahen. Alle Arten von Übel wie das Töten, die Ungerechtigkeit, Grausamkeit und Verrat waren an der Tagesordnung und die Ankunft des Propheten des Achir az-zamān, der Endzeit, wurde von allen weisen Menschen erwartet. Die Zeichen und Omen wiesen darauf hin, dass die Ankunft dieses Propheten nahte.
Als dieses Licht (nūr) in der Morgendämmerung der zwölften Nacht des Monats Rabī‘ al-Awwal im Jahre 571 nach der Zeitrechnung am Horizont von Mekka erschien, besuchte sein Großvater Abdulmuttalib gerade die Ka’ba al-Muazzama. Plötzlich sah er, wie die Götzenbilder in der Ka’ba zu Boden fielen, als würden sie sich niederwerfen. Frau Schifā, die in dieser Nacht als Hebamme tätig war, sagte, dass während der Geburt die ganze Erde von Osten bis Westen mit Licht erfüllt war. Frau Fātima sagte, dass das Haus mit Licht erfüllt war und dass sie die Sterne bis zur Erde herabhängen sahen, als ob sie auf die Erde fallen würden.
In dieser Nacht ereigneten sich auf der Erde noch viele andere wunderbare Dinge. Die Gelehrten, die die himmlischen Bücher kannten, sagten, dass diese Ereignisse die Geburt des Propheten der Endzeit ankündigten. Ich möchte meine Hutbe mit einem edlen Ayet beenden, der den Meister der Welten lobt: „Wahrlich, ein Gesandter aus eurer Mitte ist zu euch gekommen. Es ist für ihn bedrückend, wenn ihr in Bedrängnis seid; er setzt sich eifrig für euch ein und ist mit den Gläubigen überaus gütig und barmherzig.” (Sure at-Tawba, 9:128)