Die Bedeutung von Spenden auf dem Weg Allahs und der Sadaqat al-Fitr
29. März 2024
19. Ramadan 1445Verehrte Muslime!
In unserer heutigen Hutbe geht es um die Bedeutung von Spenden auf dem Weg Allahs und um die Sadaqat al-Fitr.
Die Ibada, die Anbetung, erfolgt in Worten wie dem Rezitieren des Kur’an Kerims, in Taten wie dem Verrichten des rituellen Gebets und in finanzieller Form wie der Entrichtung der Zakat. Die finanziellen Ibadat bestehen nicht nur aus der Zakat. Die Zakat ist eine der obligatorischen Fard-Verpflichtungen. Die Sadaqat al-Fitr und die Opfergaben gehören zu den notwendigen Wadschib-Verpflichtungen. Darüber hinaus gibt es auch andere Ausgaben auf dem Weg Allahs, die je nachdem nafila, das heißt freiwillig, fard kifaya, also gemeinschaftliche Pflicht oder fard ayn, individuelle Pflicht sind.
Wer seine Ibadat nicht auf Fard-Verpflichtungen beschränkt und sie mit Nafila-Gebeten ergänzt, erlangt Nähe zu Allah. Denn in einem Hadis Qudsi heißt es: „Durch (die Erfüllung) der Fard-Verpflichtungen rettet sich Mein Diener vor Meiner Strafe. Durch die Nafila-Gebete nähert er sich Mir an.” (Ruh al-bayan, Tafsir Sure al-Ankabut, 29:45)
Eines der schwierigsten Dinge für die Nafs, für die Triebseele, ist „das Ausgeben auf dem Weg Allahs”. Während die Nafs es genießt, für sich selbst auszugeben, fühlt sie sich unwohl bei dem, was auf dem Weg Allahs ausgegeben wird. Daher flößt sie dem Herzen Armut- und Verlustängste ein. Allah, der Allmächtige (dschalla dschalaluhu), versichert jedoch, dass die Ausgaben seinetwegen niemals das Vermögen schmälern werden, sondern im Gegenteil ersetzt werden. Hierzu heißt es: „Und was immer ihr (auf dem Weg Allahs) ausgebt, Er wird es euch ersetzen. Er ist der beste Versorger.” (Sure as-Saba 34:39)
In einem anderen Ayet wird berichtet, wie groß der Lohn für die Ausgaben auf dem Weg Allahs ist: „Das Gleichnis derer, die ihr Vermögen auf dem Weg Allahs ausgeben, ist wie das Gleichnis eines Saatkorns, das sieben Ähren mit hundert Körnern auf jeder Ähre wachsen lässt. Und Allah vervielfacht (die Belohnung) für wen Er will. Und Allah ist Allumfassend und Allwissend.” (Sure al-Baqara, 2:261)
Ist es nicht besser, Ausgaben zu tätigen, die zur Segnung in dieser Welt und zur Glückseligkeit im Jenseits führen, anstatt unser Geld für unnötige Dinge auszugeben, die wir hinterher bereuen, die Allah nicht gefallen und uns Gewissensbisse bereiten und für die wir in der Achira (im Jenseits) Rechenschaft ablegen müssen?
Liebe Muslime!
Eine weitere wichtige Pflicht, die wir im Laufe des Ramadan, erfüllen müssen, ist die Sadaqat al-Fitr. Die Sadaqat al-fitr ist eine Spende, die von jedem Muslim für sich und im Namen seiner unterhaltspflichtigen Kinder gezahlt werden muss, wenn er das Ende des Ramadan erreicht hat und über ein Vermögen verfügt, das nach Abzug der Grundbedürfnisse die Höhe des Nisabs erreicht.
Die Fitr-Spende trägt dazu bei, dass unser Fasten angenommen wird und wir vor der Heftigkeit und Schrecken des Todes und der Strafe im Grab bewahrt werden.
Unser Prophet (s.a.w.) wies darauf hin, als er sagte: „(Das Fasten im) Monat Ramadan schwebt zwischen Himmel und Erde und wird nur durch die Sadaqat al-Fitr zu Allah Ta’ala erhoben (das heißt, es wird angenommen).” (al-Munawi, Faid al-Qadir, Hadis Nr. 4905)
Die Fitr-Spende ist mit Beginn der Morgendämmerung am ersten Tag des Ramadanfestes verpflichtend. Aber es ist besser, sie im Voraus zu geben, damit die Armen ihre Bedürnisse vor dem Fest erfüllen können. Sollte die Sadaqat al-Fitr nicht vor dem Festgebet bezahlt werden, so verfällt diese Schuld dennoch nicht. Sie muss unbedingt entrichtet werden.
Lasst uns dem folgenden Ayet Allah Ta’alas Gehör schenken, damit wir in Wertschätzung unseres Lebens, unserer Gesundheit und unseres Vermögens zu den Dankbaren gehören: „Und spendet von dem, womit Wir euch versorgt haben, bevor zu einem von euch der Tod kommt und er dann sagt: „O mein Herr! wenn Du mir doch bis zu einer nahen Frist Aufschub gewähren würdest, dann würde ich spenden und einer von den Rechtschaffenen sein.” (Sure al-Munafiqun, 63:10)