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Islamische Wohlfahrtspflege wird sichtbarer

10. November 2015

Am 10. November 2015 traf sich das oberste Gremium der Deutschen Islam Konferenz (DIK) und stellte nach einjähriger intensiver Arbeit seine Ergebnisse zum Thema islamische Wohlfahrtspflege vor.

An der Lenkungsausschusssitzung nahmen Vertreter von muslimischen Religionsgemeinschaften und Organisationen sowie von Bund, Ländern und Kommunen teil. Neben dem Bundesinnenminister Thomas de Maizière, waren die Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig, die Integrationsbeauftragte Aydan Özoğuz sowie Ingrid Fischbach, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Gesundheit, zugegen. Der VIKZ wurde durch den Generalsekretär Seyfi Öğütlü repräsentiert.

Das Ergebnispapier des Lenkungsausschusses beinhaltet konkrete Maßnahmen und Projekte, unter anderem die Unterstützung des Bundesfamilienministeriums einer Koordinierungs- und Beratungsstelle in Trägerschaft der islamischen Religionsgemeinschaften, die dazu beitragen soll, muslimische Träger im Bereich der Wohlfahrtspflege zu beraten und zu unterstützen und mit den übrigen Trägern der Freien Wohlfahrtspflege zu vernetzen.

Die im Auftrag der DIK erstellte wissenschaftliche Studie zu sozialen Dienstleistungen von Muslimen durch das Zentrum für Türkeistudien brachte neue empirische Daten im diesem Feld und machte deutlich, dass soziale Arbeit ein wichtiger Bestandteil hiesiger Moscheegemeinden ist.

 Um die sozialen Dienstleistungen von Muslimen zu verbessern und in der Öffentlichkeit sichtbarer zu machen sind viele Handlungsfelder vereinbart wie z.B. die Würdigung der in großen Teilen ehrenamtlich geleisteten Arbeit von Muslimen auf diesem Gebiet, den Abbau von Vorbehalten gegenüber muslimischen Trägern, die bessere Information und Beratung von Muslimen über Angebote und Strukturen der Wohlfahrtspflege sowie Verwaltungsabläufe, die Verbesserung der Teilhabe durch die Einbindung bestehender muslimischer Träger in Strukturen der Wohlfahrtspflege und die Professionalisierung islamischer Einrichtungen.

Im Rahmen der Wohlfahrt wurde auch die Flüchtlingshilfe diskutiert. Die muslimischen Vertreter stellten die zahlreichen ehrenamtlichen Hilfen und Angebote, die die Moscheegemeinden den Flüchtlingen bereits jetzt bieten, vor. Der Innenminister stellte für das muslimische Engagement in der Flüchtlingshilfe staatliche Unterstützung in Aussicht.

Das Thema der Wohlfahrt ist für die DIK vorerst beendet. Jedoch wird die Umsetzung der Maßnahmen unterschiedliche Akteure im Bund, Ländern und Kommunen und nicht zuletzt die islamischen Religionsgemeinschaften in den kommenden Jahren beschäftigen.

Die DIK wird sich im nächsten Jahr dem Thema „Seelsorge in öffentlichen Einrichtungen wie Gefängnisse, Krankenhäuser und Militär widmen